Über mich

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Ich könnte hier all meine beruflichen und privaten Erfolge aufzählen. Ich könnte dir auch von Ausbildungen, Mentoren und Schulen berichten. Stattdessen möchte ich dir von meinem Scheitern erzählen.

Viele Jahre meines Lebens war ich innerlich auf der Flucht. Ich flüchtete vor einem bedrückenden Elternhaus, vor dem Gefühl anders als die Anderen zu sein und der Angst nicht dazuzugehören. Ich flüchtete vor den kritischen Stimmen in mir selbst, die mich nie zur Ruhe kommen liessen und jeden noch so kleiner Fehler grausam kommentierten. Auf der Suche nach Bestätigung flüchtete ich mich in die Leistung. Für meine vier Kinder hatte ich den Anspruch eine perfekte Mutter zu sein, während ich gleichzeitig in jeder meiner beruflichen Ausbildungen zu den Besten gehören wollte. Für meinen angeblichen Erfolg erhielt ich jede Menge Lob und Bewunderung. Ich sonnte mich in der Anerkennung von Anderen.

Doch als ich vermeintlich alles erreicht hatte – eine grosse Familie, eine liebevolle Ehe, ein charmantes Haus mit Garten und eine erfolgreiche berufliche Karriere – war ich innerlich nur noch leer und ausgebrannt. Ich hatte jeden Kontakt zu mir selbst verloren. Auf die Frage „Wer bin ich eigentlich?“ gab es keine Antwort. In der Folge geriet ich in eine tiefe Krise. Nichts ging mehr. Erst als ich kurz davor stand alles zu verlieren, war ich endlich bereit dazu, mich meinen eigenen Schattenseiten und meinen wirklichen Bedürfnissen zu stellen. Es kostete viel Kraft, um aus diesem Abgrund herauszuklettern. Aber als die Flucht zu Ende war, konnte ich – wie ein sanftes Ausatmen, nachdem man unendlich lang den Atem angehalten hat – endlich zurück zu mir nach Hause kommen.

Warum erzähle ich dir das, wenn ich mich hier doch von meiner besten Seite zeigen könnte? Ich erzähle von meinem Scheitern, um deutlich zu machen, dass Menschsein Fehler machen bedeutet. Ich erzähle dir davon, um zu zeigen, dass auch vermeintlich "erfolgreiche" Menschen ihren Rucksack mit sich tragen und wir alle geplagt sind von Ängsten und Nöten. 
Heilung ist nicht immer leicht und auch keine Aneinanderreihung von malerischen Yoga Retreats, wie es uns Social Media teilweise glauben machen möchte. Lebenskrisen sind schmerzhaft und einsam und doch geben sie uns die grosse Chance zum persönlichen Wachstum. Es ist nie zu spät, umzukehren und einen neuen Weg zu gehen - den Weg zurück nach Hause.

Menschen dabei zu begleiten, ist meine persönliche Leidenschaft.